Vereinbarkeit von Familie und Beruf

Der Familienbund macht sich stark für eine Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Familie und Arbeitswelt sind für Frauen und Männer gleichermaßen Räume ihrer persönlichen Entfaltung. Eltern müssen ohne Benachteiligung entscheiden können, ob und wie sie Erwerbsarbeit und Familientätigkeit untereinander aufteilen und miteinander vereinbaren. Echte Wahlfreiheit erfordert:

  • die Möglichkeit flexibler Zeitgestaltung.
  • eine angemessene finanzielle Förderung und Entlastung.
  • vielfältige, am Kindeswohl orientierte und qualifizierte Betreuungsangebote.

Diese Leitlinien gelten entsprechend für die Situation von Familien, die Angehörige pflegen.

Familiengerechte Einkommensgestaltung

Eltern sind zunächst selbst für den Unterhalt der Familie verantwortlich. Um dies zu ermöglichen braucht es:

  • Steuergerechtigkeit, die die geminderte Leistungsfähigkeit von Eltern mit unterhaltsbedürftigen Kindern berücksichtigt, z.B. durch eine regelmäßige Anpassung des Existenzminimums.
  • Bedarfsgerechtigkeit, die unter Einsatz der verschiedenen familienpolitischen Instrumente Familien in ihren jeweiligen Lebenslagen fördert, z.B. durch Elterngeld, Betreuungsgeld, Bafög, etc.
  • Leistungsgerechtigkeit, die die positiven Leistungen der Familien für die Gesellschaft anerkennt und honoriert.
  • Beseitigung kindbedingter Armut und prekärer Lebenslagen durch einen einkommensabhängigen Kinderzuschlag.

Solidarische Rente

Die Rentenversicherung hat aus Sicht der Familien einen gravierenden Konstruktionsfehler: Die Lasten des Generationenvertrages werden bei den Eltern privatisiert und der Nutzen vergesellschaftet. Dadurch werden Kinderlose privilegiert und Familien mit Kindern bestraft. Mit dem „Modell einer familiengerechten und solidarischen Alterssicherung“ beteiligt sich der Familienbund an der Debatte um die Zukunft einer tragfähigen Alterssicherung.

Mehr Informationen erhalten Sie unter
www.buendnis-sockelrente.de

Stärkung elterlicher Erziehungskompetenz

Eltern sind die ersten und wichtigsten Erzieher ihrer Kinder. Sie erbringen tagtäglich Leistungen, die indirekt der ganzen Gesellschaft zugute kommen. Deshalb ist es gesamtgesellschaftliche Aufgabe, Familien in der Wahrnehmung der Erziehungs- und Alltagskompetenzen zu unterstützen. Dazu braucht es langfristig abgesicherte Bildungs- und Beratungsangebote sowie präventive Netzwerke früher Hilfen.

Erziehung, Bildung und Betreuung

Das Wohl des Kindes steht im Mittelpunkt aller Überlegungen zu Erziehung, Bildung und Betreuung. Familien brauchen bedarfsgerechte, individuelle und fachlich qualifizierte Betreuungsangebote. Diese sind kein Ersatz für elterliche Verantwortung, sondern notwendige Unterstützung. Die bestmögliche Förderung der Persönlichkeit des Kindes wird dann erreicht, wenn Eltern, Erzieher/innen und Lehrer/innen in gegenseitiger Wertschätzung partnerschaftlich zusammenarbeiten.

Familienverträglichkeit vor Ort

Die Unterstützung und Förderung der Familien muss auch dort stattfinden, wo Familien leben: in den Gemeinden und Städten. Überall dort, wo Lebensbedingungen von Familien berührt werden, muss Familienverträglichkeit zur obersten Richtschnur politischen Handelns werden. Handlungsfelder sind z.B. soziale und kulturelle Infrastruktur, Wohnungswesen, Verkehrswesen, Unterstützung der Selbsthilfe und des ehrenamtlichen Engagements und wirtschaftliche Hilfen. Familienfreundliches Handeln ist eine wichtige Strategie zur Stärkung der Standortqualität einer Kommune.